MLP: Faktencheck LKW-Verkehr

In einem Bericht der Lokalzeit des WDR am 28.06.2022 sagte unser Bürgermeister Andreas Gisbertz (CDU): 
 
„Das Verkehrsaufkommen – ganz wichtiges Thema – ist deutlich reduziert worden“.
Thomas Paschmanns von der CDU sagte:
 

„Wenn ich überlege, dass auf der ursprünglichen Haupttrasse* pro Tag 9000 Fahrzeuge fahren, und jetzt 50 LKWs in die Richtung und 50 LKWs zurück über 24 Stunden den Verkehr verstärken, dann ist das in unseren Augen schon beherrschbar.“

Ferner hieß es in dem Beitrag: 
 
 „Auch die CDU Fraktion um Thomas Paschmanns ist sich sicher, der Verkehr sei verkraftbar. Mit 10 % mehr müsse man rechnen. Dafür kämen ja auch hunderte Jobs nach Schwalmtal. Immerhin sei im Vergleich zum ursprünglichen Plan noch eine zweite Strecke hinzugekommen. Die zusätzlichen LKW verteilten sich nun besser.“
*Haupttrasse = die Straßen Nordtangente und Industriestraße
 
 
Laut Verkehrsuntersuchung (Fortschreibung und Ergänzung vom 13.05.2022) werden im Wirtschaftsverkehr 600 Bewegungen angesetzt. Diese setzen sich wie folgt zusammen:
 
 
  • 200 Lieferfahrzeuge unter 3,5t (werden laut neuer RLS19 nicht mehr berücksichtigt.)
  • 200 LKW der Klasse 1, also alle Einzel-LKW über 3,5t (also auch 40t)
  • 200 LKW der Klasse 2, also alle LKW über 3,5t mit Anhänger bzw. mit einem Auflieger. (Ebenfalls auch 40t)
 
Selbst, wenn man die ersten 200 Lieferfahrzeuge nicht berücksichtigt, handelt es sich um 400 LKW-Bewegungen.
 
 
Von diesen 400 Bewegungen sollen 55 % die sogenannte Hauptroute nutzen. Es ergeben sich hieraus also auf der Hauptroute 220 Bewegungen, somit 110 in die eine und 110 in die andere Richtung. Dies allein sind bereits doppelt so viele Bewegungen wie im WDR-Beitrag von Thomas Paschmanns angegeben. Zu diesen 110 LKW-Bewegungen kommen noch 55 Lieferfahrzeuge unter 3,5t je Richtung. Insgesamt ca. 750 PKW-Bewegungen werden noch on Top anfallen, die nicht gesteuert auftreten.
 
 
Diese Zahlen stammen von MLP selbst, bzw. vom beauftragten Planungsbüro, welches das aktuelle Verkehrskonzept erstellt hat. Nachprüfbar unter diesem Link.  
 
 
Dazu kommt – die annähernd gleiche Menge an Verkehr soll an der Südumfahrung vorbeigeführt werden. Die Baugebiete Burghof, Cleeracker, Nottbäumchen, Zoppenberg und der Ortsteil Ungerath werden die gleiche Belastung erfahren.
 
 
Der Verkehr und die Belastung haben sich also nicht signifikant reduziert, sondern wurden nur verteilt und schöngerechnet.
 
 

 

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2 Kommentare

  1. Guten Tag!

    Als Anwohner, angrenzend an die Nordtangente ist bereits heute die Lärmbelastung durch die Fahrzeuge sehr stark!

    Alleine die Geräuschkulisse durch das Industriegebiet ist inakzeptabel, hier ganz besonders hervorzuheben der Autotuner, der seine Motorentests täglich völlig rücksichtslos tätigt ( erinnert an Raketentriebwerkstests!!!)

    Der bereits vor drei Jahren getätigte Abriss einiger Bauten zum Bereich Stöcken führt dazu, dass die Geräusche noch viel eklatanter geworden sind, ganz von den Autorennen einiger Verrückter abgesehen!

    Danke!

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