Achtung! Krötenwanderung.

Sämtliche Amphibien in Europa sind im Naturschutzgesetz als “besonders schützenswert” klassifiziert. Die jährliche Krötenwanderung braucht daher unsere besondere Aufmerksamkeit.

In der letzten Sitzung des Umweltausschusses haben wir deshalb darauf hingewiesen, dass in Schwalmtal vor allem im Bereich des Heidweihers eine Krötenwanderung stattfindet. Viele Kröten kommen hier beim Überqueren der Straße um. Wir haben angeregt, die Straße zum Schutz der Kröten für die Zeit der Wanderungen zu sperren und die Verwaltung gebeten, beim Kreis Viersen anzufragen, ob eine verkehrsrechtliche Anordnung für diese Maßnahme erteilt werden könnte. Einstimmig hatten alle Fraktionen im Umweltausschuss unserem Vorschlag zugestimmt.

Der Kreis Viersen hat diese Anordnung nun erlassen. Bis Ende April soll die Straße nun gesperrt bleiben, so dass die Kröten in der Dunkelheit weniger gefährdet sind.

Kleiner Exkurs: Warum gehen Kröten und Frösche überhaupt auf Wanderschaft?

Sie leben eigentlich meistens im Wald oder auf Wiesen. Im Frühling ist ihre Fortpflanzungszeit, dann zieht es sie zurück zu den Gewässern, wo sie einst auf die Welt kamen. Kröten sind ortsgebundene Tiere, sie haben ein besonderes Organ, das ihnen hilft, ihr Laichgewässer wiederzufinden. Außerdem orientieren Sie sich mit ihrem Geruchssinn und einer Art Ortssinn. Sie beginnen zu wandern, wenn es wärmer wird und die nächtlichen Temperaturen langsam steigen. Sie machen sich meist in der Dämmerung auf den Weg, pro Tag legen sie ungefähr 500 bis 700 Meter zurück. Insgesamt kann so ein Krötenwanderweg schon mal einige Kilometer lang sein.

Oft finden Kröten ihren Partner oder ihre Partnerin für die Fortpflanzung bereits während dieser Wanderung. Im dem Fall trägt das Weibchen das Männchen nach dem Kennenlernen auf dem Rest des Weges auf dem Rücken.

Nach dem Laichen nach einigen Wochen wandern sie mit ihren Jungen den gleichen Weg zurück in die Wiesen und Wälder. Kröten wandern oft in großen Gruppen, um sich besser vor Fressfeinden schützen zu können. Die größere Gefahr geht für sie jedoch vom Straßenverkehr aus. Viele Tiere werden übersehen und einfach überfahren. Außerdem können sie nicht wie Hase oder Katze schnell ausweichen, sondern erstarren bei Gefahr.

Wir bitten deshalb alle Autofahrer*innen in diesen Wochen: Achten Sie vor allem in der Nähe von Gewässern auf Kröten. Fahren Sie langsam und rechnen Sie immer, besonders aber in den Abendstunden und in der Dunkelheit mit Kröten und Fröschen auf der Straße.