Schwalmtal braucht bezahlbaren Wohnraum für Geringverdiener*innen

Auf Facebook freuen sich Anwohner*innen über ihren „Erfolg“ im Kampf für den Erhalt des Bolzplatzes „An Haus Clee“:

„Auf Antrag der SPD und CDU Fraktion wurde der aktuelle Bauantrag abgelehnt und es wurde ein neuer Vorschlag mit einer weniger hohen Bebauung und einem teilweisen Erhalt des Bolzplatzes erarbeitet, welcher nun mit den Dominikanerinnen von Bethanien besprochen werden soll. Schade nur, dass die Fraktion von Bündnis 90/die Grünen als einzige mit einer Stimme dagegen gestimmt hat und sich ansonsten geschlossen enthalten hat.“

Um es sehr deutlich zu sagen: Wir haben uns von Anfang an klar und deutlich für den Erhalt des Bolzplatzes ausgesprochen. Aber wir brauchen auch den sozialen Wohnungsbau – ein Bedarf, den bislang eigentlich alle Fraktionen gesehen hatten … Denn bezahlbarer Wohnraum wird in Schwalmtal sehr dringend benötigt. Wir können daher den Vorschlag der Dominikanerinnen und der Gemeindeverwaltung nachvollziehen und begrüßen es, dass die Schwestern bereit sind, das Bauvorhaben zu realisieren.

Nun wurden auf der Ratssitzung deutliche Änderungen und massive Beschränkungen beschlossen, die befürchten lassen, dass die ursprüngliche Intention des gesamten Planes nicht mehr erfüllt werden kann. Das ist sicher nicht im öffentlichen Interesse der Gemeinde. Aus diesem Grund haben wir uns mehrheitlich der Stimme enthalten.

Wenn an dieser Stelle sozialer Wohnungsbau mit der vorgeschlagenen Straßenrandbebauung tatsächlich möglich ist, wäre ja alles gut und auch wir einverstanden. Das ist aber bis dato alles andere als klar. Wenn es andernfalls nämlich nun nicht mehr möglich sein sollte, mit anderthalbgeschossiger Bauweise Sozialwohnungen zu bauen, sind wir ganz klar gegen die geänderten Pläne.

Die Verwaltung hat nun den Auftrag, genau diese Fragen zu klären:

  • Ist hier mit anderthalbgeschossiger Bauweise Sozialwohnungsbau realisierbar?
  • Sind die Schwestern von Bethanien – die vor dieser Sitzung gar nicht dazu gehört wurden –  auch zu diesen Bedingungen bereit und wie sind die weiteren Bedingungen?
  • Bietet der aktuell gültige Bebauungsplan den Spielraum für das geplante und nun geänderte Vorhaben?

Unstreitig ist, dass in jedem Fall auf dem Gelände ein Platz zum Bolzen bleiben sollte. Das stand unserer Meinung nach auch nie in Frage, so dass wir den Protest der Anlieger*innen nicht so wirklich nachvollziehen können. Aber wir freuen uns auf der anderen Seite auch darüber, dass der Bolzplatz nun doch eine so große Akzeptanz gefunden hat. Schließlich waren anfangs viele wegen der Lärmbelästigung gegen diesen Bolzplatz – weshalb er auch heute noch an Sonn-und Feiertagen geschlossen ist.

Foto: Thorsten Voehrs