Am Wochenende ist bundesweiter Tag der Architektur. Unter dem Motto „Vielfalt bauen“ können in ganz NRW zukunftsweisende Projekte besichtigt werden – eines davon steht bei uns in Schwalmtal: ein Mehrfamilienhaus mit zehn Wohneinheiten an der Heinrich-Leven-Straße 14 in Waldniel. Besichtigung ist am Samstag, den 28. Juni zwischen 15 und 18 Uhr möglich.
Geplant wurde es von unserem Ratsherrn, dem Architekten Jörg Schuhmacher. Das Haus erfüllt den Effizienzhaus-40-Standard, fünf Wohnungen sind öffentlich gefördert. Unterschiedliche Grundrisse bieten Raum für Senioren, Paare, Singles und Kleinfamilien – und das in einem durchdachten Konzept, das Wandel mitdenkt: Wer als Familie größer wohnt, kann später im selben Haus in eine kleinere, seniorengerechte Wohnung umziehen – ohne das gewohnte Umfeld zu verlassen. Das schafft echte Mehrgenerationen-Nachbarschaften und spart Ressourcen.
Architektur ist auch sozialer Raum
Das Projekt macht deutlich, wie Architektur auf gesellschaftliche Entwicklungen reagieren kann – mit kluger Planung, Energieeffizienz und einem Gefühl für den Ort. Denn gute Architektur erfüllt nicht nur Normen. Sie trägt Verantwortung für das Umfeld, für die Menschen – und für das Ortsbild. Sie kann Identität stiften oder sie zerstören.
Ein Ort braucht mehr als Zweckbauten
Im Ortskern von Unteramern ist ein neues, dringend notwendiges Feuerwehrgerätehaus geplant. Was dort entsteht, wird das Bild des alten Ortskerns für Jahrzehnte prägen. Deshalb unser Appell: Auch Funktionsbauten verdienen gestalterische Sorgfalt. Denn wo Stadtplanung nur in Kubikmetern denkt, entstehen Orte, an denen man sich nicht gerne aufhält.
Gute Architektur sieht nicht nur auf Pläne. Sie schaut genauer hin – auf den Ort, auf die Menschen, auf die Wirkung. Und sie darf ruhig auch schön sein. Denn so etwas wollen wir ja nun alle ganz sicher nicht am Ortseingang von Amern sehen:
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